Karl Marguerre studierte Mathematik in Karlsruhe und Göttingen und promovierte 1932 bei Theodor Pöschl an der TH Karlsruhe. Anschließend war er drei Jahre Assistent von Pöschl in Karlsruhe, von dem er 1935 habilitiert wurde. 1947 berief ihn die TH Darmstadt als Nachfolger von Wilhelm Schlink auf den Lehrstuhl für Technische Mechanik. Karl Marguerre war dreimal Dekan der Fakultät für Mathematik und Physik und im Studienjahr 1966/67 Rektor der TH Darmstadt.
Daneben gehörte Marguerres Interesse der klassischen Musik. Bereits 1947 gründete er das Hochschulorchester der TH Darmstadt, 1951 folgte die Gründung des Hochschulchores. In zahlreichen Konzerten in Darmstadt und an vielen anderen Orten hat er es als Dirigent verstanden, Chor und Orchester der TH Darmstadt durch seinen mitreißenden Schwung zu erstaunlichen Leistungen anzuspornen. Für viele Studierende wurde das Musizieren unter Marguerre, dem er sich auch nach seiner Emeritierung 1974 weiter intensiv widmete, zu einem prägenden Erlebnis. Die Musik – hier galt seine Liebe v. a. Mozart – war für Marguerre mehr als eine Nebenbeschäftigung. Musikwissenschaftliche Aufsätze und Bearbeitungen klassischer Werke zeugen von seinen profunden Kenntnissen auch auf diesem Gebiet. Im Rahmen der Feierlichkeiten „100 Jahre TH Darmstadt“ erhielt er am 21. Oktober 1977 die Erasmus-Kittler-Medaille der TH Darmstadt durch Präsident Helmut Böhme verliehen.
[Text nach M. Viefhaus und M. Efinger aus dem ] Stadtlexikon